Historie

1993 wurde von der damaligen Familienministerin Barbara Stamm das Konzept der „Netz für Kinder“-Gruppen, die sich in einigen Punkten ganz wesentlich von einer „normalen“ Kindergartengruppe unterscheidet, in Bayern ins Leben gerufen. Mit dem "Netz für Kinder" sollten die zahlreichen Elterninitiativen (bis dato oft als "Kinderläden" bekannt) institutionalisiert und die familienähnliche Betreuung erhalten werden.

 

Familienähnlich deshalb, weil: Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren (Maximalgrenze) in einer Gruppe altersgemischt gemeinsam betreut werden; die Gruppengröße nur bei 15 Kindern liegt und die Gruppe somit auch für die Kleinsten überschaubar bleibt und Elternmitarbeit ein essentieller Bestandteil sowohl der organisatorischen als auch der pädagogischen Arbeit ist.

 

Natürlich wird auch eine „Netz für Kinder“-Gruppe von mindestens einer/m Erzieher/in betreut, so dass professionelle pädagogische (An-)Leitung gewährleistet ist. Und auch für die Fachkräfte ergeben sich durch diese Betreuungsform andere pädagogische Ansätze und Möglichkeiten – arbeiten sie doch nicht ausschließlich mit Kindern, sondern gleich mit ganzen Familien. Darüber hinaus können auch sie ihren Arbeitsplatz in vielerlei Hinsicht mit gestalten.

 

Die Kiste, damals noch unter dem Namen „Kiste – Kinder- und Schülerhaus – Ganztageseinrichtung für Kinder e.V. wurde als eine „Netz für Kinder“-Einrichtung im Kirchenweg in Nürnberg gegründet.

 

1997 entstand die Kiste in der Braillestraße. Sie startete als Ableger der bereits bestehenden Kiste im Kirchenweg. Bald stellte sich aber heraus, dass die beiden „Kisten“ zu weit auseinander lagen, sowohl räumlich als auch inhaltlich. Somit ist ein neuer Verein, die Kiste e.V., entstanden, der vorerst mit einer Gruppe in der Braillestraße 29 im Erdgeschoss startete.

 

Im Jahr 2000 nahmen die damaligen Eltern und Vereinsmitglieder die Chance zu einer Erweiterung der Kiste wahr. Das obere Stockwerk und auch der Rest des Gartens in der Braillestraße standen plötzlich zur Verfügung – und ebenso ein Teil des alten Forsthauses in der Herrnhüttestraße. Die Eltern machten sich ans Werk und bauten in Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg, die Räume der beiden „Kisten“ um.

 

Es wurden kindgerechte Sanitärbereiche, Garderoben, Schlaf- und Essräume eingerichtet und natürlich auch ein Spiel- und Kreativzimmer! Jede Gruppe machte sich individuell ans Werk und gestaltete seine Räume mit den zugehörigen Erzieherinnen (damals tatsächlich reine Frauenteams) nach ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen.

 

Die Kiste in ihrer heutigen Form war geboren.